Stadtgärten im Herbst - So verwandeln sie sich, und Du Dich mit

von Elisabeth

Es ist das Licht, das mich jedes Jahr in seinen Bann zieht. Seine Wärme lässt mich den Sommer leicht verabschieden. Ich liebe die Morgen und Abende im Spätsommer. Wie sie mich mit ihrer feucht kühlen Luft einhüllen und einen Wechsel ankündigen. Das Leben ist Veränderung. Die Natur erzählt uns davon, immer und immer wieder, mit jedem Jahr neu.

Also los: Jeder kleine Abschied bringt einen Neubeginn. Im Garten, egal ob groß oder klein, spüre ich das besonders. Während jetzt die letzten Tomaten immer langsamer reifen, werden Stück für Stück Töpfe frei und es entstehen Lücken im Pflanzbeet, die neu gefüllt werden wollen. Denn wie ich immer sage: Die Erde mag es nicht, nackt zu sein - erst Recht, wenn es gen Winter geht. Schließlich greifen auch wir zu Mütze, Handschuhen und Schal, wenn es draußen kälter wird (❁´◡`❁) ...

Ich möchte in diesem Blogbeitrag mit Dir teilen, was ich im September und Oktober in meinen Stadtgärten werkele. In der Zwischenzeit, bis ich sie so richtig winterfest mache. Wenn Du also in diesem Jahr zum ersten Mal einen kleinen Stadtgarten angelegt hast, egal ob auf dem Balkon, Dach oder im Innenhof, dann inspirieren Dich die folgenden Informationen vielleicht. Egal wie, bitte denke nicht (nur) ans Abarbeiten von ToDo-Listen oder hab ein schlechtes Gewissen. Alles hat seine Zeit. Und der Spätsommer bzw. Frühherbst ist eine der schönsten, um noch einmal die Fülle der Natur zu genießen und an morgen zu denken - auch auf kleinem (Garten)Raum.

Apropos Genießen: Ernte, trockne, konserviere jetzt Deine Gartenschätze

  • Schnittblumen, essbare Blüten und Kräuter ernte ich in diesen Tagen noch einmal ordentlich. Ich trockne oder presse sie. Das geht wunderbar in einer Blütenpresse, wenn Du mit den Pflanzen im Winter schöne Pflanzencollagen basteln möchtest oder ein Herbarium anlegen willst. Essbare Blüten und Kräuter lege ich auf kleinen Holztellern oder Leinentüchern aus oder hänge sie kopfüber zum Trocknen an einen Haken. Der beste Ort dafür ist ein warmes Zimmer, in dem es trocken ist. Nach etwa zwei Wochen sind sie dort gut durchgetrocknet und knistern etwas - das ist Dein Zeichen! Jetzt kannst du sie zum Beispiel in Korkengläser abfüllen und bis zu einem Jahr aufbewahren und verbrauchen. Beachte, dass nicht alle Kräuter beim Trocknen ihr Aroma halten. Petersilie oder Liebstöckel, ebenso Basilikum sind zum Trocknen nicht so gut geeignet. Aus getrockneten Blumen kannst Du wunderbar Kränze binden oder sie in diesem Jahr einfach in deinen Weihnachtskranz einbinden?! Der Großteil meiner essbaren Blüten und getrockneten Kräuter wandert natürlich jedes Jahr in die Granola- und Teesorten der Sprießerie. Wenn Du also in diesem Jahr keine Zeit oder Muse zum Konservieren hast, dann gönn dir doch so ein bisschen Gartengenusszauber.

 

  • Eigenes Saatgut ist wunderbar, vor allem, weil Du damit einen kleinen, so wichtigen Beitrag zum Erhalt von Gemüse-, Blumen, Pflanzensorten leisten kannst. Also nimm in diesen Tagen Saatgut von Deinen Pflanzen und verwende es im nächsten Jahr wieder. Besonders leicht geht das zum Beispiel bei Ringelblumen. Die verblühte Blüte hat sicher inzwischen (ich nenne sie kleine Würmchen) Samen, ausgebildet. Lass diese am besten an der Pflanze trocknen und ernte sie an einem trockenen Tag. Sie sollten sich leicht mit den Fingern aus dem Blütenkopf lösen lassen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist, dass Du Deine Pflanzen aus biologischem samenfesten Saatgut gezogen hast. Andernfalls würde die Pflanze schon in der zweiten Generation ihre typischen Sortenmerkmale verlieren. In meinem Shop achte ich deshalb darauf, nur samenfestes und, wann immer es möglich ist, auch biologisch gezüchtetes Saatgut anzubieten. Eine wunderbare Gelegenheit, biologisches samenfestes Saatgut einfach einmal auszuprobieren, geben übrigens die wunderschönen Adventskalender im Shop. Gerade die Edition für Stadtgärtner solltest Du Dir unbedingt für die Adventszeit vormerken.

 

  • Gemüse wie Rote Beete, Kürbis oder Tomaten ernte ich in diesen Tagen ebenfalls. Bitte wirf gerade die grünen Tomaten keinesfalls weg. Lass sie in einer luftigen Schale bei Zimmertemperatur weiter reifen. Nach ein paar Wochen sind sie rot, gelb oder ... je nach Sorte gefärbt und Du freust Dich über einen fruchtigen Leckerbissen in der Weihnachtszeit. Rote Beete oder auch Karotten lagere ich gerne kühl in Holzkisten.

Apropos Neubeginn: Pflanze, säe, freue Dich über kräftigen Pflanzen und eine kleine Winterernte

  • Solltest Du einen Südbalkon/garten haben, der sich auch im Winter über mehr als fünf Stunden Sonne freut, säe jetzt winterharte Gemüse wie Spinat, Feld- oder Asiasalate noch einmal neu aus. An frostfreien Tagen kannst Du diesen über den Winter getrost ernten und genießen. Auch kleine Jungpflanzen von winterhartem Gemüse wie Mangold oder Fenchel kannst Du über den Winter in der Erde lassen. Und vielleicht zeigen sich inzwischen auch schon am Grünkohl die ersten Blätter. Die Ersten sind die zartesten, einfach lecker... Vorausgesetzt Du hast ihn, wie im letzten Blogbeitrag vorgeschlagen, im Juli/August ausgesät.

 

  • Überhaupt ist der Herbst meine liebste Pflanzzeit. Meiner Erfahrung nach, wachsen Pflanzen wie Beerensträucher, (Topf)Rosen und natürlich Stauden extrem gut in der relativ warm feuchten Jahreszeit an und haben im Gegensatz zu den im Frühjahr gepflanzten KollegInnen einen echten Vorteil in Sachen Wachstum und Widerstandskraft. In meinem Aussaat- und Pflanzkalender habe ich nach Monaten sortiert meine Lieblingspflanzen aufgelistet, die Du jetzt und über die nächsten Monate in Stadtgärten pflanzen und auch aussäen kann. Zum Beispiel Kaltkeimer, so genannte Cool Flowers eignen sich prima. Saatgut für Kaltkeimer, also einjährige Blumen, die einen Kältereiz zum Keimen brauchen, findest Du im Sprießerie Shop. Meine liebsten Sorten sind dabei die Wilde Möhre, Duftwicken, Löwenmäulchen oder wunderschöne gefüllte Kornblumen. Alle Blüten dieser Pflanzen sind übrigens essbar.

 

  • Auch Knoblauch stecke ich auch jetzt im September, am Liebsten neben Erdbeeren. Denn Knoblauch gilt als ein natürliches Mittel gegen Grauschimmel (Botrytis) bei Erdbeeren. Außerdem soll er für aromatischere Früchte und eine reichere Ernte sorgen. Dafür stecke ich Bio-Knoblauchzehen in die Erde, entweder außen am Beet entlang oder dicht neben jede einzelne Erdbeerpflanze. Eine kleine Video-Anleitung dazu findest du hier. Im Frühling freue ich mich immer besonders, wenn der Knoblauch als einer der ersten im Garten sprießt. Spätestens dann weiß ich, jetzt geht der zauberhafte Kreislauf der Natur wieder von vorne los.

Für mehr Tipps und Tricks rund um Stadtgärten begleite mich auf Instagram und Facebook in meiner Gartensaison. Verlinke mich gerne, wenn Du selbst aussäst, pflanzt oder mich sonst unterstützen möchtest. Ich freue mich immer sehr zu sehen, was aus den Sprießerie-Produkten entsteht und wächst.

Und: Schreib mir gerne, wenn Du Fragen hast, oder Du Dich beim Gestalten Deines Stadt- oder Balkongartens unterstützen lassen möchtest. Ich würde mich riesig freuen.

Jetzt wünsche ich Dir aber erst einmal viel Spaß beim Stadtgärtnern im Herbst und vor allem: immer genug Zeit zum Genießen.

Nützliche Links:

- Saatgut für Groß und Klein

- Alle Produkte im Gartensortiment

- Produkte für dein Grünes Zuhause

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