Das kommt mir (nicht) in die Erde - Mit Kompost, Dünger & Co ab in die neue Gartensaison
von Elisabeth
Was darf auf einen Kompost? Was können Bodenlebewesen dort überhaupt in wertvollen Humus alias Komposterde umwandeln?
GO:
Je nach Material, das du dem Kompost zuführst, enthält er mehr oder weniger Nährstoffe. Nährstoffreich sind zum Beispiel Küchenabfälle, bestenfalls von Bio Gemüse und Obst, gesunde Pflanzenteile, die beim Ernten und Rückschnitt anfallen, oder Rasenschnitt. Kaffeesatz, Teebeutel und Eierschalen, auch Beikraut, wenn es noch keinen Samenstand gebildet hat. Sogar der Grasboden, der beim Ausheben von neuen Beetflächen entsteht, kann mit den Wurzeln nach oben auf den Kompost. Zweige und Laub dagegen sind nährstoffarm. Sie ergeben alleine erst nach sehr langer Zeit brauchbaren Kompost. Die gute Mischung macht's also.
NO GO:
Keinesfalls gehören auf den Kompost: Fleisch und Fisch, gekochte Speisereste, Holz- und Kohleasche, Schalen von Zitrusfrüchten, Glas, Metalle, Kunststoffe, Plastik - auch das Bindegarn von Blumensträußen -, Windeln, Staubsaugerbeutel, Hunde- und Katzenkot, kranke Pflanzen oder Pflanzenteile, Zigarettenstummel, Öle und Fette. Alles das können Mikroorganismen und Bodenlebewesen nicht oder nur ungünstig zersetzen. Oder es lockt ungebetene Gäste an. Eine Plastikflasche zum Beispiel hat eine Halbwertszeit von 450 Jahren. Da hilft (leider) auch kein Regenwurm. Ein Hinweis zu Holz- und Kohleasche: Das Holz, das du im Handel erhältst, ist meist mit Pestiziden belastet. ABER: Asche, die beim Verbrennen von eigenem, unbehandelten Holz anfällt darf getrost auf den Kompost. Auch unbeschichtete Pappe kann gerne ab und zu auf dem Kompost entsorgt werden.
Wie komme ich an nährstoffhaltige Komposterde, wenn ich keinen Platz für einen Komposthaufen habe? Wie starte ich den Rotteprozess bei einem neuen Komposthaufen?
Nicht jeder hat Platz für einen Kompost - schon gar nicht, wenn du wie ich auch auf dem Balkon gärtnerst. Doch dafür gibt es tolle Lösungen. Ich nutze zum Beispiel einen Kompostsack. Zum Starten des Verrottungsprozesses habe ich einst jeden Regenwurm, den ich finden konnte, in den Beutel umgesiedelt. Dazu kam eine gute Portion Waldboden - denn der steckt voller Mikroorganismen. Und los ging's.
Alternativ kannst du auch Komposterde von einem anderen aktiven Komposthaufen als Starter beimischen. Im Garten sollte der Komposthaufen aus demselben Grund in Kontakt mit der Gartenerde stehen. So können Mikroorganismen und Regenwürmer schnell in ihr neues Zuhause einziehen.
In den folgenden Monaten ist wichtig, es den Bodenlebewesen und Mikroorganismen richtig gemütlich zu machen, also beste Arbeitsbedingungen zu bieten. Der Kompostsack steht deshalb bei uns im Halbschatten und darf natürlich auch nass werden. In langen trockenen Perioden wässere ich ihn sogar. Nicht zu feucht und nicht zu trocken, ist hier die Faustregel. Im Garten gilt das gleiche Prinzip.
Noch ein kleiner Tipp: Am schnellsten läuft der Verrottungsprozess, wenn der Kompost gleich zu Beginn mit viel Pflanzenmasse & Co. gefüttert wird. Das heizt die Mikroorganismen so richtig an. Im Inneren des Haufens können während der Rotte Temperaturen von bis zu 70 Grad Celsius entstehen. Wenn nur sporadisch Pflanzenabfälle auf dem Kompost landen, läuft der Prozess langsamer ab.
Nach etwa einem halben Jahr, zu Beginn auch bis zu zwölf Monaten, kannst du aus dem Beutel deine erste Komposterde entnehmen. Sieb ihn und ab damit in die Töpfe. Gerade alte Topferde kannst du mit Kompost wunderbar aufwerten und musst sie nicht entsorgen.
Dann dreh den Sack einfach um, um weiter geht's.
Kompost und biologischer Langzeitdünger sind die perfekte Kombination, um Pflanzen für die komplette Gartensaison zu versorgen.
Kompost ist wunderbar, um der (Topf)Erde nach dem Winter frische Nährstoffe zu liefern. Doch sind diese irgendwann aufgebraucht. Dann heißt es nachdüngen, oder?
Ich spare mir hier Stress und sorge gleich beim Eintopfen bzw. Einpflanzen vor. Indem ich biologischen Dünger aus Schafwolle in die Erde einarbeite, egal ob im Topf oder Beet. Denn Schafwolle ist ein natürlicher Nährstofflieferant, der sich wieder Dank Bodenlebewesen zersetzt und seine Wirkung erst etwa drei Monate nach der Zugabe entfaltet. Genau dann, wenn die Pflanze in der Regel wieder Nachschub braucht. Für dich bedeutet das also, dass deine Pflanzen über die gesamte Gartensaison bestens versorgt sind und du mehr Zeit zum Gartengenießen hast.
Ich dünge nach diesem Prinzip tatsächlich nur ganz vereinzelt nach, bei Tomaten im Topf zum Beispiel. Und nur dann, wenn es die Pflanze verlangt, weil Blätter gelb werden.
Den Schafwolldünger gibt es ab sofort wieder frisch vom Morigl Hof im Shop - in diesem Jahr auch im großen 2,5 Kilogramm Paket.
Jetzt aber ab in die neue Gartensaison. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Stadtgärtnern und immer genug Zeit zum Genießen.
Nützliche Links:
- Saatgut für Groß und Klein
- Alle Produkte im Gartensortiment
Hinterlasse einen Kommentar
Bitte beachte, dass Kommentare vor der Veröffentlichung freigegeben werden müssen